Kotodama Journal
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Wie unsere physische und psychische Gesundheit im Gleichgewicht bleibt, wird in dieser Rubrik überlegt
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Verfasst von Esther Pierling am 22.09.2021
Wir schulen unsere Atmung im Aikido und kaum einer merkt es, weil wir es einfach tun und nur selten dazu Stellung nehmen.
Neulich empfahl ich eine Sendung von ARTE "Atem", die jetzt zwar nicht der Brüller war, den ich mir immer erhoffe, daber immerhin gab es einige interessante Hinweise.
Zum Beispiel den, mit unseren Impulsen....das Thema ist uns im Aikido vertraut, denn unsere Impulse sind häufig gar keine guten Berater (mehr), weil die Zeiten andere sind als vor tausenden von Jahren und unsere Impulse tatsächlich auch so alt.
Es gibt einen Impuls, der uns, wenn lange nicht gemacht, daran erinnert, wieder zu atmen.Eigentlich tun wir es automatisch, also auch nachts, wenn wir schlafen, aber wenn wir beim Tauchen beispielsweise bewußt nicht atmen, werden wir "erinnert"....durch einen starken Drang/Impuls.
Apnoe Taucher haben gelernt, diesen Erinnerungsimpuls eine Weile unter Konrolle zu bringen, was geht, wenn es sein muss.
Man konnte in dem Beitrag sehen, wann sich der Impuls meldet (am Gesichtsausdruck) und was der Körper macht, wenn er den Impuls nicht ausleben darf......dann fängt das Zwerchfell selbstständig an sich zu bewegen und schafft so eine Toleranzzone, die es ermöglicht, auch ohne Atmung noch einige Minuten ohne auszukommen.

Im Aikido halten wir natürlich nicht willentlich unsere Atemluft an, schon gar nicht minutenlang, aber wir lernen durch ständiges Machen, sehr viel länger auszuatmen, als wir einatmen.
Es ist so, dass das Ausatmen von Kohlendioxid noch wichtiger ist, als die Sättigung des Blutes mit Sauerstaoff.Ist nicht genügend Kohlendioxid raus, reagiert der Körper schlicht nicht auf neuen Sauerstoff.
Beim Matteputzen fängt es im Dojo an, da strapazieren wir unsere Atemmuskulatur das erste Mal, weiter geht es mit der Rezitation eines Mantras, in dem durch Dehnung einzelner Silben, wesentlich länger aus, als eingeatmet wird. Im keiko dann wird laut gezählt, lang gedehnt gezählt und oder gerufen, was die Bauchatmung anspielt.
Ich halte mal gar nichts von diesen akademischen Beschreibungen, wie man ein oder ausatmen muss, damit der Körper von Brust auf Bauch Atmung umstellt.Der lange und mit ausreichend Druck ausgeführte Ausatmungsprozeß schafft das automatisch.
Druckvoll wird Ausatmung immer dann, wenn sie absichsvoll geschieht, wie eine Ansage, ein Kommando... LOOOOOS!!!!, da schaltet sofort die Bauchatmung an und die kann was :-D
Sie entlüftet unsere Lungen und macht Platz für Frisches.So einfach.
Wir nutzen solche Ansagen für unsere Motivation, wir machen uns unseren energetischen Status bewußt/hörbar/sichtbar und zeigen ihn dem Gegenüber.:-D

Wenn wir uns diese Atempraxis aneignen....das kann jeder, dann werden wir auch im Alter einen weiteren Baustein haben für unsere Energie, eine feste Stimme und eine gute Gesundheit.
.....aber Achtung, es ist nie nur ein Baustein, der entscheidet, ob mein Leben, meine Gesundheit so oder so verläuft, da gehören sehr viele dazu, auch solche wie Stressresistenz, besonders sogar, oder pfleglicher Umgang mit Genuß- und Nahrungsmitteln, Schlaf, ganzheitliche Bewegung, andere Menschen und noch x weitere, aber atmen ist unbedingt ganz vorne mit dabei.
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