Kotodama Journal
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Ein Zusammenhang ist klar geworden, oder gar ein Aikido-Lichtlein aufgegangen? Hier teilen wir es (mit).
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Die Elemente
Verfasst von Esther Pierling am 23.06.2022
Elementen Lehren gibt es einige...in Europa war es eher die der Griechen, mit 4 Komponenten, in Asien sind es 5....in unterschiedlicher Bestückung. Beispielsweise finden wir darin die Luft, das Feuer, das Wasser, die Erde, das Metall, die Leere, oder den Äther.
In Asien beschrieben Gelehrte mit ihrer Hlfe die Korrespondenz zwischen Mensch und Natur /Universum und gesellten auch noch das Jin und Yang Prinzip dazu, welches die Gegensätze des Ganzen beschreibt und auch das I Ging, das Buch der Wandlung, ist dabei von Bedeutung, zeigt es doch den unaufhörlichen Kreislauf von Werden und Vergehen, dem sich alles auf der Welt und darüber hinaus unterwirft. Alles!

Sogar der Aikido Schüler, der ins Dojo kommt und seine ersten Versuche unternimmt, die kantig, starr und hart (stahlhart-metallisch) sind. Mit Übung wird er weicher, vielleicht wie Holz, nachgiebiger, aber immer noch so gut wie unbeweglich. Irgendwann gelingt die Sache mit dem richtigen Zeitpunkt und einem ent-spannten Körper, was zu einigem Vermögen und großer Befriedigung führt. Nun ist der Schüler wie Wasser, die Bewegungen fließen, wir sind in der Lage unsere Energie lange aufrecht zu erhalten, die Angreifer gut zu kontrollieren....egal ob sie allein, oder in Gruppen kommen. Ja, in diesem Stadium ist es leicht, sich gut zu fühlen und nicht mehr wirklich zu üben, sondern nur noch ein wenig zu polieren an den Fähigkeiten, die wir uns schon erarbeitet haben.
Dennoch, das Wasser ist nicht das weichste Element und das folgsamste schon gar nicht. :-D

Das demütigste ist die Luft. die für alle anderen Platz macht. Beim Wasser lässt sich Widerspenstigkeit durchaus erkennen, bei der Luft nicht ohne weiteres, denn sie nimmt nur mit unserer eigenen Geschwindigkeit zu.
Erst wenn wir uns der Dynamik des Windes entgegen stellen, nehmen wir sie wahr, auch in Form von Zerstörung (Sturm). Jedoch verfolgt uns das Element Wind nicht, wer sich fügt, beugt, den verschont es.....ganz anders das Wasser, welches sich eher gnadenlos verhält.
Wird Aikido irgendwann wie das Element Luft, ist nur noch die Kraft des Angreifers zu spüren, die sich völlig ungehindert (wie in Luft) entfalten darf und nicht gedrosselt , oder gar verhindert wird. Die so angewandten Bewegungen (Techniken) haben nichts mehr von Zwang oder Unterwerfung. An dieser Stelle hat der Praktizierende tatsächlich alle 3 Aggregatszustände, die die Natur kennt durchlaufen...fest-flüssig-gasförmig :-D

Nur sind wir leider immer noch nicht angekommen, am Ziel, denn wenn wir Aikido verwirklichen wollen, dann suchen wir den Punkt, an dem die Aggression selber in sich zerfällt und der heißt Vakuum.
Der leere körperlose Raum, den keine Kraft je bezwingen kann. Der einzig bedrohungsfreie unverwundbare Ort. Er existiert überall!
Zwischen jedem einzelnen Atemzug wie zwischen den Planeten.
Wenn Aikido wie ein leerer Raum wird, verliert der Angreifer alles, sogar sein Ziel. :-D
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